Kondolenzwünsche

Mafa! Professor (nasal wienerisch ausgehaucht), du tollkühner Jeck – Fasching ist zu Ende… gelacht wird weiterhin! Das hinterläßt tiefe Oberflächen und vielgesichtige Komplexität, doch in erster Linie eine wundervolle Erinnerung – Danke das DU da warst.

Hatten wir nicht noch was vor: Expo, Schapira, Gurgl, Rom, das Universum, AIHIUI in die Erfindungswissenschaften endlich einzuschreiben! #fold 

Ach ja – wir bleiben ja für immer Verbunden in der 2. Ordnung der Kybern-Ethik. #morphogenetics
Als „Twin-Flame“ auf Erden, nun als reine Energie – A ned schlecht!
In bedingungsloser Liebe Georg


Manfred, lieber Freund, mehr als vierzig Jahre lang haben wir es miteinander ausgehalten, wunderbare Reisen geteilt, lange, schöne, lustige und auch traurige Gespräche geführt, viel zusammen diskutiert und gearbeitet, uns fast wöchentlich telefonisch oder digital ausgetauscht – und jetzt fehlst Du einfach! Unersetzlich!
Sehr, sehr traurig

Dein alter Raimar


Seit unserer Zeit an der Universität für angewandte Kunst Wien blieben wir uns sehr freundschaftlich verbunden. Bis zuletzt waren wir laufend in Kontakt, um ein Buch über von Technologie bestimmte Gefährdungen und Perspektiven von Demokratie vorauszudenken, dass ab Hebst  2021 am Wiener IWM – Institut für die Wissenschaften vom Menschen – entstehen sollte. Für seine wegen Corona oft verschobene Feier zum 70. Geburtstag wollte ich unsere gemeinsamen Bücher zu verschiedensten Themen in Erinnerung rufen. Nun bleiben sie Relikte einer offensiv grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Christian Reder (Wien)


Manfred Faßler wurde im Jahr 2000 mein Kollege am Frankfurter Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie. Ich kann mich kaum daran erinnern, wie es davor war, ohne ihn als herausfordernd-kritischen, immens belesenen Gesprächspartner und als absolut verlässlichen, solidarischen Kollegen.  Wir haben uns regelmäßig abgewechselt in der Institutsleitung und waren uns – bei allen theoriepolitischen Differenzen – immer einig darin, welche Richtung das Institut nehmen sollte.  Tatsächlich: Unsere wissenschaftlichen Interessen, fachliche Ausbildung und theoretischen Bezüge hätten kaum unterschiedlicher sein können!!! Trotzdem hatten wir wechselseitig immer ein waches Interesse an dem, was der andere gerade „am Wickel hatte“ – und Manfred gelang es ein ums andere Mal, mich einzubinden in seine Pläne für Forschungsanträge, Tagungen oder Einladungen von Gästen aus dem Ausland.

Unfassbar, dass wir uns nie mehr auf dem Flur unseres Instituts begegnen werden. So traurig, daß wir uns nie mehr wie so oft zum Mittagessen treffen werden, beim Italiener oder im Campus-Restaurant Sturm und Drang. Er hatte immer ein paar Bücher im Gepäck und viele Neuigkeiten zu berichten über Kooperationspartner, Einladungen zu Vorträgen, Fortschritte oder auch Schwierigkeiten beim Fertigstellen des aktuellen Buchmanuskripts. Seine  Neugier auf wissenschaftlich Unerschlossenes und Noch-nicht-Gedachtes war riesengroß, seine Begeisterung fürs Schreiben, Lehren und Vortragen nicht zu stoppen. Bis der Tod dazwischen kam. Ich werde ihn sehr vermissen.

Gisela Welz

Foto von Merielli Mafra

Die Deutsche Gesellschaft für Volkskunde e.V. (dgv) hat mit Bestürzung vom Tod Manfred Faßlers erfahren. Im Namen von Vorstand und Hauptausschuss der dgv möchte ich allen Angehörigen, Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen unser Mitgefühl aussprechen. Der gesamte kulturwissenschaftliche Fachzusammenhang hat mit Manfred Faßler einen inspirierenden Wissenschaftler, einen grenzenüberschreitenden Denker und vor allem einen offenen, freundlichen und kollegialen Menschen verloren. Lange und gerne werden wir uns noch an seinen virtuosen Eröffnungsvortrag des 36. dgv Kongress 2007 in Mainz („Die Nicht-Alltäglichkeit des Medialen“) und seinen programmatischen Beitrag zur dgv-Hochschultagung 2010 in Marburg („IKONO-KRATIE“) erinnern.

Dr. Markus Tauschek, Freiburg
(Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde e.V.)


Traurig, dass ein wichtiger und großer Denker „nur“ noch durch seine Werke zu uns sprechen wird …und traurig, dass durch die Corona-Vorgaben das geplante Outdoor-Treffen des Globalisierungs-Seminars 2020 letztendlich doch nicht stattfinden konnte.

Seine Gedanken werden mich weiter begleiten, dankbar für das vermittelte Wissen, die Mahnungen und seine Appelle an die Menschlichkeit.

Judika Dragässer

Verwendetes Bild aus einem Essay zu „Digitalisierung und die nächste Gesellschaft“ im Globalisierungsseminar.

Es gab ein Leben vor Manfred, und ein Leben mit Manfred. Er war ein Unterschied, der einen Unterschied machte, wie kaum ein anderer Mensch in meinem Leben.
Ich habe nie darüber nachgedacht, dass es irgendwann ein Leben ohne ihn geben könnte. Ohne ihn (weiter)denken zu müssen fühlt sich schwer und bedrückend an. Mit ihm geht eine Freude am Denken, die nicht ersetzt werden kann. Er wird auf vielfältige Weise fehlen.

In tiefer Trauer
Sebastian Sierra Barra


Ich habe 2009 am Institut in Ffm angefangen zu studieren. Manfred Faßler übte für mich eine starke Anziehung aus, da seine Denke, seine Belesenheit, seine kritische Reflexion (und auch sein Humor) für mich wahnsinnig inspirierend waren. Ich schrieb einige Hausarbeiten bei ihm und war auch nach meinem Wechsel ans Berliner Institut immer noch mit ihm verbunden. Seine Bücher las ich alle; seine Vorlesungen brachten mich zum Nachdenken. Für mich war Manfred ein wichtiger Denkvater, der meine Gedanken immer herausforderte. Ich habe ihm sehr viel zu verdanken! Er ebnete meinen Weg in der KAEE zu bleiben und bestärkte auch meine wissenschaftliche Neugier – wenn auch oft in bekannt neckischer Art.

Mit dem Tod von Stefan Beck, der mir in meinem Berliner Studium ein zweiter Denkvater wurde, scheine ich nun beide wichtigen wissenschaftlichen Figuren in meinem Leben verloren zu haben. Das mag in eine Zeit passen, in der die Doktorarbeit bald fertig wird, und man beginnt immer mehr auf eigenen Füßen zu stehen. Dennoch wirst Du fehlen. Vor allem der Humor und Wille etwas nie fertig gedacht zu haben.

Danke für alles, und alle besten Wünsche an die Familie.
Dennis Eckhardt


Lieber Herr Prof. Dr. Faßler, lieber MaFa,

ich bin unendlich traurig. Sie haben mir die Tür geöffnet für das Abenteuer „Promotion“, waren mein „drill sergeant“, Maßstab und Unterstützer. Ich bin fassungslos, dass wir nun dieses Abenteuer nicht gemeinsam beenden können.

Meine Gedanken gelten Ihrer Familie, Ihren Freund*innen und Weggefährt*innen. Ich bin dankbar, dass ich für (zu) kurze Zeit ein Teil Ihres akademischen Lebens sein durfte.

In tiefer Trauer

Jette Brumm


Lieber Manfred Du fehlst uns sehr! Ruhe in Frieden!

Herzlichst Dein Walter Gagg Praesident David Pflugi Victory Works


Wir werden dich vermissen!
Ein Kollege, ein Wegbegleiter, ein Freund, ein Charakter – so unbequem ehrlich und direkt.

Wissenschaft, Welt, Literatur oder Kunst – mit dir konnte alles Thema sein.
In Reiseerinnerungen schwelgen, Pläne und Visionen teilen.
Berlin, Wien, Italien, Kroatien, die Schweiz und Meer in Frankfurt.
Gemeinsame Kaffeepausen oder den Rotwein zum Mittag.
Gnocchi-Gorgonzola am Schreibtisch oder Paninis im Sturm und Drang.

Immer da, immer eine offene Tür, immer Zeit.
Für tiefgründige Dialoge und leichte Gespräche.
Für einen Schnack zwischen IG Farben Haus und Casino.
Für ein schnelles Ciao zum Abschied auf dem Institutsflur.
Für eine E-Mail zum Wochenanfang oder zum Wochenende.

Kollege, Wegbegleiter, Freund, Charakter – mit weichen Ecken und Kanten.

Wir werden dich vermissen!
Nicole Philipp-Jahnke und Laura Otto


Manfred,

du hast ein Loch am Institut hinterlassen: dein Zimmer, vollgestopft mit Büchern: leer. Seminare mit neugierigen Studierenden: ohne dich. Unsere Direktoriumssitzungen: niemand, der ausschweifend über die eigenen neuen Projekte erzählt. Du fehlst uns allen sehr!

Kathrin Eitel


Manfred … wir hatten doch noch so viel vor!

Am Samstag morgen haben wir mit dir unseren Cafe auf der Terrasse getrunken, leicht fröstelnd in der noch frischen Morgenluft,
davon geträumt, beim nächsten Mal den Grill anzuwerfen und in der warmen Abendsonne ein gutes Glas Wein zu geniessen…
Den Blick über die flirrenden Sonnenreflexe auf der Teichoberfläche und die darüber hinwegschwebenden Libellen streichen lassend,
werden wir Dich und unsere komplexen, philosophischen und beflügelnden Streitgespräche vermissen,

und hoffen, dass du – von oben? – mit einem Blinzeln zuschaust.

Herzlichst Ela & Robert


C U mafa

… lautete das Ende Deiner Mails. Gesehen haben wir uns oft in den letzten 20 Jahren. Geplant, als Studentin in den Nullerjahren in Deinem Seminar, fasziniert und heillos überfordert von den akademischen Höhenflügen und theoretischen Tiefenbohrungen, dann als Deine Doktorandin, später als Kollegin am Institut. Ungeplante, emergente Begegnungen wie Dein Auftauchen bei einem Elektronik-Konzert im Untergrund (Du kanntest halt den Künstler aus Wien), auf der Straße, auf dem Campus. Sogar meinen entlaufenen Hund hast Du zufällig im IG-Farbenhaus eingefangen. Du bist mein Mentor auf allerlei Irrfahrten gewesen, vor allem auf den geistigen.

Wenn wir uns nicht f2f gesehen haben, dann habe ich Deine Texte gelesen, mir den Faßler-Funk reingezogen, jedes Buch, jeden Aufsatz, jedes PDF. Anfänglich dachte ich, Du machst Name-Dropping. Dabei hast Du ganze Theorie-Gebäude gedroppt, alles Mögliche mit-vor-um-nach-dazu-zusammen-gegeneinander-gedacht. Alles tanzte.

Deine Veranstaltungen habe ich später zum Spaß besucht. Jede Vorlesung mit Sprezzatura aus dem Stegreif entwickelt, damit Dir selbst dabei nicht langweilig wird. Eingefleischte Theorie, von der großen Zehe bis zum Zeigefinger. Der Sound unverwechselbar.

Genauso unverwechselbar Deine Art der Kommunikation: außergewöhnlich interessiert, unbestechlich, großzügig, unbequem, impulsiv und diskret. Irritationen blieben da nicht aus. Unser Spiel, wer jetzt im Überschwang uncharmant war und sich beim Gegenüber entschuldigen muss, hast Du posthum gewonnen. Du hast Dich all die Jahre für die Geburtstagsglückwünsche bedankt, dabei war das Datum falsch. Das richtige habe ich Deiner Todesanzeige entnommen. Sorry dafür und 1000 Dank für alles andere!

C U Elodie


Nahezu dreißig Jahre waren wir verbunden, zuerst war er für mich ein großartiger Mentor, dann ein inspirierender Vordenker und nicht zuletzt ein Freund und Partner in vielen Vorhaben. Ich verbinde so viel Tolles mit Manfred: Vom ersten Kontakt in Wien, über augenöffnenden Austausch und ausgelassenem Lachen bei gemeinsamen Treffen und Veranstaltungen bis hin zu seiner immer sehr wertschätzenden Unterstützung bei Neuem. Noch in den letzten Wochen und Monaten hatten wir regelmäßigen Kontakt über ein Katalogprojekt und Pläne für Kommendes geschmiedet. Wien sollte für Ihn demnächst wieder neue Heimat für kurze Zeit werden…

Mit Manfred ist ein großartiger Mensch und Wegbegleiter abhandengekommen – der Verlust tut unglaublich weh…

Dein Michael (Shamiyeh)


Lieber Manfred!

Vor zwei Wochen haben wir das letzte Mal telefoniert. Du hast eine Einladung von mir zu einem neuen Buchprojekt angenommen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Wir haben über Deine schon lange geplante und immer wieder verschobene Abschiedsfeier an der Uni in Frankfurt gesprochen. Ich wollte eine Laudatio halten und hatte hierzu immer wieder in Deinen faszinierenden Büchern gelesen. Gerade hatte ich mit Deinem neuesten Buch begonnen. Im Sommer wollten wir auch das Barbecue bei mir im Garten nachholen, das letztes Jahr ausfallen musste. Du warst amüsiert und machtest ironische Bemerkungen, als ich Dir von meinem durch eine App gesteuerten Grill berichtete.

Nun hatten wir unsere letzte gemeinsame Zeit in Triest im Mai 2019. Nach einer spannenden und intensiven Konferenz in Klagenfurt erlebten wir einen herrlichen sonnigen Tag, den wir etwas erschöpft, entspannt, voller Freude und mit viel Lachen verbrachten. Nun werde ich Dich immer verschmitzt lächelnd auf der Piazza Unità d’Italia im Kreise von vergnügten Freunden sitzen sehen. Bald wird es wieder möglich sein, nach Italien zu fahren. Halte mir bitte einen Platz frei und bestelle wieder den Wein, der uns so gut geschmeckt hat. Ich freue mich.

Herzlichst,
Dein Rainer


Es ist unfassbar, dass Manfred Faßler so unerwartet und viel zu früh verstorben ist. Die Community der Medientheorie verliert mit ihm einen inspirierenden Forscher, der für viele von uns neue Wege vorbereitet hat. 

In tiefer Trauer,
Peter Weibel 


Lieber Freund,
mit großer Bestürzung haben wir von deinem Tod erfahren. Eine Nachricht, die uns auch heute noch mit Trauer und Schmerz erfüllt.

Manfred, unsere Freundschaft war noch so jung, steckte eigentlich noch in den Kinderschuhen. Die Gespräche, die wir hatten, waren immer spaßig, tiefgründig, witzig, nachdenklich, einfach normal…sie spiegelten die ganze Palette des Lebens wieder. Es hätten noch so viele folgen sollen.

Kürzlich habe ich folgendes gelesen: „Es gibt Momente, in denen die Sonne untergeht, plötzlich mitten am Tag.“ Dies ist so einer.

Tschüß,
Rüdiger & Annette


Lieber Mafa,

einer der Schüler der Jerusalemer Deutung der Quantenmechanik (Du weiß schon, was ich meine, denn Du warst ja dort früher auch mal in leitender Funktion studienwerktätig), also als der vor drei Wochen auf einer anderen Werbeveranstaltung für Weltraumfernreisen zunächst die Unschärferelation heraufbeschworen und dabei unterstützend mit seinen weiten Ärmeln durch die Luft gerudert hat wie ein Bodenlotse auf dem Frankfurter Flughafen beim Einweisen von Raumschiff Enterprise – nur um dann anschließend den Passagier einer hölzernen Raumfähre auf dem kürzesten Weg ins Paralleluniversum zu beamen – also der hat betörend geflötet von einer großen langen Tafel, an der man sich dort nach dem letzten großen quantenanthropologischen Experiment freudig wiedersehen würde, wenn man denn daran glauben würde.

Ja, also, wenn das so ist: Null Problemo! Da wäre ich definitiv irgendwann wieder dabei: Du würdest schon am Quantengrill stehen, hättest vielleicht gerade die erste Runde Quantensteaks aufgelegt und würdest freudig und einladend sagen, dass im Quantenkühlschrank genügend bekömmliches eiskaltes Quantenbier bereitstünde! Und irgendwann würden wir alle mit Dir herzerfrischend frotzeln und lachen, uns erzählen, an welchen spannenden Projekten wir gerade arbeiten, gelegentlich den herumstreunenden Nachbarskater Schrödinger knuddeln, und gemeinsam ausgelassen feiern, wie immer, wenn wir bei Dir waren.

Lieber Manfred! Du bist der Coolste! Ich danke Dir von ganzem Herzen für alles, alles, alles! Es wird immer bleiben. Du wirst immer bleiben.

Dein alter WiMi Claudius (Terkowsky)


Lieber Manfred,

Kennengelernt habe ich Dich im ZKM Karlsruhe bei irgendeiner Tagung ca. 2005 oder 2006 . Dann hast Du geschrieben über „Collaborative Intelligence / Communities of Projects“ für unser Hamburger Buch. Es folgten lockere Kooperationen mit gegenseitigen Einladungen im Kontext Deines Forschungsnetzwerks Anthropologie des Medialen in Frankfurt und zuletzt des Kuratoriums des Grimme-Forschungskollegs an der Universität zu Köln. Karlsruhe, Hamburg, Frankfurt, Köln. Und Deine vielen Bücher. Und die Menschen, die ich durch Dich kennenlernen durfte. Du warst ein Knoten in einem Netzwerk von Beziehungen, Menschen, Texten, Ideen. Und das wirst Du bleiben. Du hast es gut gemacht. Ich denke an Dich.

Torsten Meyer


Manfred:

runde 20 Jahre ist es her, dass dieser super-gescheite, fast immer zum Scherzen aufgelegte, inhaltlich immer fesselnde Typ in mein Studien-Leben trat. Verdammt kompliziert, was er so alles abließ, aber es war trotzdem, als ob mir einer den Wissenschaftshimmel aufschließen würde: Cyberpoiesis! Mediale Selbstbefähigung! Infogener Mensch! Heißer Scheiß! Absolut faszinierend. Und ich war: hooked.

Er redete damals schon von den Dingen und Themen, auf die sich heute alle stürzen. Und erkannte auch deren Tragweite schon damals, zu einem Zeitpunkt, zu dem wir anderen uns noch fragten, ob das alles denn jetzt wirklich-wirklich-wirklich sooo tiefgreifend sei…? Tja: Diese Frage können wir uns heute sparen.

Die Lücke – oder besser: der Krater, den er hinterlässt – lässt sich mit Worten kaum vermessen. Aber Manfred: Du hinterlässt nicht nur Lücken! Im Gegenteil! Ohne Dich würde ich heute bestimmt nicht über Digitalisierung forschen, wahrscheinlich noch nicht mal Wissenschaft betreiben. Und das gilt sicherlich für viele von uns: Du hast uns so sehr geprägt! In den beiden Jahrzehnten meines wissenschaftlichen Nomadentums warst Du eine der gar nicht mal so vielen Konstanten; und diese Konstante wird bleiben, auch wenn wir uns nun im Mai nicht mehr, wie angedacht, gemeinsam mit Sebastian zum virtuellen Treffen zusammenschließen können, um unsere Diskussion um die Datendemokratie fortzusetzen.

Der Termin steht noch in meinem Kalender. Es dreht mir das Herz um. Aber auch, wenn es so weh tut und so schwerfällt, dass wir jetzt ohne Dich weiter machen müssen: der Termin wird stehenbleiben.

Danke, dass Du meine Welt bereicherst.

Carsten


[Das Bild hat Kata gemacht, das muss 2003 gewesen sein oderso. Wir alle fanden uns als Teilnehmer:innen am Lehrforschungsprojekt Medien-Räume in Sacha Knoches Wohnung zusammen, um unsere jeweiligen Abschlussarbeiten mit Manfred und in der Gruppe final zu diskutieren, während wir dabei Sachas stärksten Kaffee der Welt tranken. Eine tolle Zeit, von der ich immer zehren werde.]

“WIR MÜSSEN LERNEN, UNDISZIPLINIERT ZU DENKEN”

2005 hat uns das Schicksal zusammengebracht – von unserer ersten Begegnung an hat es vibriert! Unsere gemeinsame Arbeit hat ein interessantes Spannungsfeld eröffnet.

In unseren intensiven und zahlreichen Gesprächen entwickelten und entdeckten wir unendlich viele Episoden des Erzählens: Du in Worten – ich mit meinen Kunstwerken. Zeitzeugnisse der Geschichte sind hierbei entstanden.

Der Fusionismus war und ist unser Begleiter:

Du bleibst mit all Deinen sprudelnden Anmerkungen, Ausführungen und Kommentaren ein Teil dieser Kunst. Du bleibst ein Teil meines Lebens und meiner Arbeit.

Von Herzen
David Pflugi Laufen/Schweiz


“FUSIONISMUS ERMÖGLICHT JEDEM EINZELNEN SEINE WAHRNEHMUNG ZU ÜBERPRÜFEN”

Deine Zitate sind legendär!

Vielen von uns haben Deine Ausführungen zur Kunst von David Pflugi die Augen für den Fusionismus geöffnet und begleiten uns in unserer täglichen Arbeit im Atelier.

Wir haben gearbeitet und gefeiert mit Dir, haben tolle Gespräche geführt und gemeinsam über das Leben und die Kunst philosophiert.

Du fehlst uns und wir werden Dein Vermächtnis hochhalten!

In unendlicher Trauer
das Team „Fusionfactory“ by David Pflugi
Laufen/Schweiz


Lieber Manfred,

vielen Dank für über zwanzig Jahre an Inspirationen, die Anregung immer ein Stückchen weiter zu denken, und die vielen schönen Gespräche und Gedanken.

Ganz herzliches Beileid und alle guten Wünsche an die Familie,

Katharina (Kinder-Kurlanda).


Deine „Netzwerke“ haben mir es angetan. 2002 bin ich über dein Buch gestolpert, habe es gelesen, war fasziniert und angefixt. Die Beschreibungen deiner Beobachtungen, die Schärfe deiner Analyse und die Wuchtigkeit deiner Erkenntnisse haben mich gefesselt. 2003 habe ich mich gemeldet. „Sehr geehrter Herr Professor Faßler“, so habe ich meine E-Mail bgeonnen. Deine Antwort: „Ach ja, die Wiener!“

Trotzdem hast du mich in in dein Forschungsnetzwerk der Anthropologie des Medialen aufgenommen. Manfred, du warst mir ein Begleiter, Förderer und Freund. Unsere gemeiname Zeit in Frankfurt und unsere Treffen in Wien waren herzlich und fordernd. Das Ziel deiner Begleitung werde ich nicht mehr erreichen. Doch das war mir auch nicht wichtig genug. Wichtiger waren die Inspiration, die Ideen und die Auseinandersetzung in der FAMe, bei Konferenzen oder beim Rossini.

Ich bin dir unendlich dankbar, ein Knoten in deinem Netzwerk gewesen zu sein. Mein allerherzlichstes Beileid an deine Familie! Mafa, so long, and thanks for all the fish,

Wolfgang Zeglovits


Unser lieber Freund Manfred wird uns sehr fehlen !

Wir sind so froh, daß wir noch vor Kurzem ein schönes Wochenende in Stuttgart zusammen verbracht haben…

Barbara & Jörn


Lieber MaFa,

gerade habe ich den Villigst-Newsletter durchgeblättert und von Deinem Tod gelesen. Mir laufen die Tränen und mein Herz ist ganz schwer. Du bist für mich DER prägende Mentor und Begleiter meiner Studien- und Promotionszeit. Du hast mich mit nur einer einzigen pointierten Frage dazu gebracht, mein Studium nicht zu „schmeißen“ und mich mit Deinem Humor, Deiner faszinierenden Intellektualität, Deiner liebevollen Menschlichkeit und Deiner ansteckenden Energie gefesselt, berührt, herausgefordert und inspiriert. Unser letztes Gespräch ist schon einige Jahre her. Und doch warst Du mir all die Jahre immer präsent. Ich werde immer mit tiefem Respekt, Dankbarkeit und Freude an Dich denken und Dich im Herzen weiter mitnehmen.

Danke für alles, lieber MaFa

Deine Constanze (Kugler)


Lieber Manfred


Ich habe Dich nur ein paar wenige Stunden gekannt, jedoch wird mich diese Begegnung, die Gespräche und das Interview mit Dir immer auf meinem Weg begleiten. Einerseits in meinem Herzen und andererseits in meinen Gedanken, Vorstellungen, Ideen und in meiner Meinungsbildung. Innert kurzer Zeit hast Du meinen Horizont erweitert und ich konnte viel lernen. Vielen Dank für diese unvergessliche, bereichernde und inspirierende Begegnung. Es war mir eine Ehre.

Ich danke Dir von Herzen dafür! 

Susanne Hueber


It was with a great sense of loss that I heard of Prof. Fassler passing. Prof. Fassler came to Brazil for a series of lectures at our School of Communication and Arts at the University of São Paulo several years ago, invited by one of our most prominent professors, Ciro Marcondes Filho, who unfortunately also left us recently. This connection was ignited about 10 years ago as part of the FiloCom research group on Philosophy and Communication.
This is a period of mourning but not despair, as we so much owe to our beloved Professors many opportunities to make progress in our research and teaching challenges. After several years, I was glad to invite Professor Fassler to be our Keynote Speaker last year (December), we did it online and his paper was translated to Portuguese (the full video of his presentation at the Opening of the VIII Games for Change Latin America Festival will be available soon). 
As I browse through our e-mails over the years, it is not surprising to realize even more clearly his sweetness, generosity and critical perspective as sources of inspiration.
His passing away was so shocking and sudden that it is really hard to even think about it, but all the more intensively we feel that paying him homage and publishing his work in Portuguese was one of his wishesthat we are hopeful to deliver.

Please receive our Brazilian academic community at the University of São Paulo the deepest and warmest embrace and sympathy.

Gilson SchwartzAssociate ProfessorSchool of Communication and ArtsFaculty of Philosophy, Literature and Human SciencesUniversity of São Paulo, BrazilPresident, Games for Change Latin America


Ich habe seine Veranstaltungen gerne besucht und er war ein sehr einflussreicher Professor in meinem Bachelor-Studium. Tatsächlich habe ich mich immer gefreut, an seinem Wissen geistige Bereicherung zu bekommen. Er forderte die Studierenden heraus, durch reflektierte Gegenargumente und fiel als hervorragender Professor auf. Ich bin froh und dankbar, dass ich ihn zu Lebzeiten in Seminaren und Vorlesungen erleben durfte. Auf das, dass sein Dasein, nicht nur mich, sondern auch Andere bereicherte. Vielen Dank für das Mitwirken!

Viele liebe Grüße,
Nina Svoboda


Thank you for everything Manfred. You were always very generous and supportive. That meant a lot to me. More than you probably knew. I’ll miss you. Rest easy my friend.

Andrés Ramírez Gaviria


Sehr geehrte Familie Faßler, sehr geehrte Kollegen und Kolleginnen von Manfred Faßler,

zum Tod von Manfred Faßler möchten wir Ihnen unser tiefempfundenes Beileid aussprechen. Prof. Faßler hat sich als Vorsitzender des Kuratoriums mit großem Engagement und einer bewundernswürdigen Streitbarkeit in der Sache um die Weiterentwicklung des Grimme Forschungskollegs an der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln verdient gemacht. Dafür schulden wir ihm großen Dank.

In stillem Gedenken

Stefan Grohé (Dekan der Philosophischen Fakultät)
Monika Schausten (Altdekanin der Philosophischen Fakultät)


Lieber Herr Faßler, oder Manfred, besser Mafa?,

Wir kannten uns über 10 Jahre doch als ehemalige Studentin war ich noch immer unsicher und eingeschüchtert vor so geballter Belesenheit.

Als junge BA-Studierende war ich fasziniert von Vorlesungen, die scheinbar immer um das gleiche gingen, jedoch kontingent und fluide zugleich, wie ich es heute beschreiben würde, die Komplexität und Intensität sozialer Welten beschrieben.

„Ein Strich, eine Kuh!“ wird wohl immer meine liebste Erklärung bleiben für die Produktion von Zeichen als anthropologische Selbstbefähigungstechnik. „Die Kuh“ konnte dann alles sein und zu allem mutieren: einem Geldschein, einem Knoten, einem Datum. Es spielte keine Rolle. Genau darin lag die Schärfe und Einschüchterung Ihrer*Deiner Analysen. Sie waren konkret und abstrakt zugleich, immer eine Provokation des „Ganzen“ durch eine Geschichte des Kleinen: eines Symbols, Signals oder Materials. Ein Ethnograph waren Sie nicht gerade, aber ein ethnographischer Denker. Von niemandem sonst habe ich in einer Woche Geschichten über frühzeitliche Viehzucht gehört und in der nächsten Woche kybernetische und komplexe technische System besprochen. Und doch schien es es immer irgendwie zusammenzupassen.

Ihre Aufforderungen zum gemeinsam Weiterdenken habe ich gerne in den Vorlesungen angenommen, und ich hatte mich auf viele weitere gefreut. Nun wird es nicht mehr dazukommen. Doch wenn immer ich eine Kuh sehe, denke ich: „Ein Strich, eine Kuh!“.

Danke, Mafa.

Laura Kocksch


Lieber Herr Faßler, liebe Familie auch wir möchten noch unsere Trauer und unser herzliches Beileid ausdrücken. Die digitale Kondolenz hätte Sie vielleicht amüsiert aber sicherlich auch berührt. Eine sehr schöne Idee, der wir uns gerne anschließen.

Sie haben mal die Frage gestellt „Wo sind wir, wenn wir online sind“ ?

Denn wo sind Sie, online? Ein kurzer Abstecher zur Suchmaschinen der Wahl zeigt wo Sie online erreich- und erfahrbar sind im sichtbaren und teils nur eingeweihten User*Innen zugänglichen Welten (i.e. in Bibliotheks- und Verlagskatalogen). In den fragmentarischen Exzerpten von Ihnen und über Sie wird aus dem “Wo” ein “Wer”. Wer sind Sie online? Denn das kollektive, ubiquitäre Sehen zeigt eben nur einen Teil, der auch noch zum Teil stark von den embodied Erfahrungen und Erinnerungen abweicht, wenn man sie nicht technologisch vermittelt im Meatspace getroffen hat. Obwohl Sie hier wahrscheinlich direkt und zurecht lautstark einwerfen würden, dass doch Sprache eine anthropologische Technik ist und Sie wären in die Falle Ihrer ehemaligen, nun trollenden Studierenden getappt. Zwinkersmilie.

Und auch wenn Sie nun im Meatspace nicht mehr erfahrbar sind, so sprechen wir unseren Dank aus, dass sie diesen Raum hin- und wieder mit uns teilt haben, als Lehr- und Lernräume deren Gestaltung geprägt war von Erfahrungen der Überforderung, der Neugierde, der Veränderung in unserem Denken.

Vielen Dank Mafa, für all die spannenden Vorlesungen und Gespräche, bzw. Sprechminuten (Ihre Türschild-Aufschrift, untermalt mit einem Foto von schlafenden Seehunden), Ihren Humor und Geist. Wir behalten Sie im Herzen und erinnern uns auch mit einem Lächeln an Ihre Zeichnungen. So auch, als Sie zur Demonstration ein Strichmännchen mit drei Haaren an die Tafel malten und begannen: Das ist der kleine Manni… 😄

Xenia, Niko, Thamara, Jan, Vicky und Ann-Christin